Schimmel im Dachboden bei einem Neubau?
Das Problem Schimmel im Dachboden ist, gerade im Neubau, leider keine Seltenheit. Der Schimmelpilzbefall kann sich dabei in verschiedenen Bereichen des Dachbodens zeigen. An den Sparren, an den Unterspannbahnen und an Trockenbaukonstruktionen. Wenn der Schimmel in der Fußbodenkonstruktion entsteht, kann es richtig schwierig werden. Wir haben ein Bauprojekt begutachtet, bei dem genau diese Schwierigkeit bestand.
Warum bildet sich im Fußboden Schimmel?
Die Ursachen für Schimmelpilzbefall im Fußboden sind sehr vielfältig. Wir möchten hier einen ganz speziellen Fall schildern. Der Fußboden des Dachbodens besteht aus einer Holzbalkendecke. Darunter befindet sich ein Wohngeschoss. Zwischen Wohngeschoss und Dachboden wurde eine Dampfbremse eingebaut. Oberhalb der der Dampfbremse befindet sich Dämmung in der Fußbodenkonstruktion. Damit der Dachboden begehbar ist, wurde dann oberhalb der Dämmung eine Rauspundlage verlegt.
Fehler in der Konstruktion?
Wir können diesen Aufbau grundsätzlich als funktional und fachgerecht bezeichnen. Es gibt jedoch ein paar Besonderheiten. Vom Wohngeschoss aus verlaufen Kabel und Leitungen in den Dachboden. Diese wurden durch die Dampfbremse geführt. Auch das ist normal, lässt sich ja kaum anders realisieren.
In der Folge kam es jedoch trotzdem zu einem massiven Schimmelpilzbefall. Die Unterseite der Rauspundlage im Dachboden des Neubaus war befallen. Die Frage war natürlich: warum? Werden alle Umstände genau betrachtet, lässt sich dies relativ einfach erklären.
Kondenswasser als Ursache
Bei dem Objekt handelte es sich um einen Neubau. Fertig gestellt und innerhalb von 2 Wochen bezogen. Die Luftfeuchtigkeit im Gebäude war aufgrund der Baurestfeuchte noch sehr hoch. Dazu kam nun die Feuchtigkeit, die durch das Wohnen selbst verursacht wurde. Diese Tatsache an sich führt natürlich noch nicht zu dem Schimmel im Dachboden.
Der Schaden entstand in der kalten Jahreszeit. Es herrschten geringe Außentemperaturen. Der Dachboden selbst war nicht beheizt. Somit war auch der Dachboden selbst relativ kalt.
Wir haben das Problem vor Ort analysiert. Wir konnten dabei feststellen, dass die Dampfbremse nicht mehr vollständig dicht war. Die Rohr- und Kabeldurchführungen waren dafür verantwortlich. Feuchtwarme Luft aus dem Wohngeschoss strömte dadurch in die Fußbodenkonstruktion des Dachbodens. Und da eben auch die Unterseite der Rauspundlage kalt war, kondensierte dort die Luftfeuchtigkeit. Ein Abtrocknen der Feuchtigkeit war nur bedingt möglich. In der Folge konnte es somit zu Schimmelpilzbildung kommen.
Was ist zu tun?
Der Sachverhalt muss immer individuell betrachtet werden um entscheiden zu können, welche Maßnahmen jetzt erforderlich sind. Das komplette Ausmaß des Schadens muss ermittelt werden. Befallene Bauteile sind auszubauen, durchfeuchtete Dämmung ebenso. Auch eine Reinigung von kontaminierten Bauteilen kann erforderlich sein. Dabei ist darauf zu achten, dass alle beteiligten Personen geschützt werden und sich die Sporenbelastung nicht auf die Wohngeschosse verteilt. Dies bedingt einer fachkundigen Planung durch einen Sachverständigen.